ARCHIV

FINAL
19. - 26. Oktober 2013
24 h täglich

Finissage
26. Oktober 2013

Ein Jahr barcelona geht zu Ende. Während des einjähriges Projektes, wurde das Format "Ausstellung" mit vier eingeladenen Künstlern variiert und immer wieder neu interpretiert. Der charakteristische Glasbau war Teil der entstandenen Arbeiten und positionierte sich in seinem gewohnten Umfeld immer wieder neu. Als Gegenüber zu den Interventionen funktionieren die Folder. Ebenso wie der Bungalow, ist das Plakatformat ein Bildraum, welcher dem jeweiligen Künstler als "carte blanche" überlassen wird. Die erschienenen Folder bilden als dreiteilige Publikation ein "Souvenir de barcelona" und spiegeln als Künstlerbücher die unterschiedliche Sichten auf das Projekt.

FINAL ist eine abschliessende Intervention, welche mit einer Finissage endet. Die dreiteilige Publikation wird vorgestellt und gibt Anlass für einen Rückblick.

Beteiligte Künstler

Leni Hoffmann
Markus Hanakam & Roswitha Schuller
Julien Viala












Julien Viala_self introduction
6. Juli - 3. August 2013

Mit seinen Arbeiten mäandert Julien Viala zwischen Bereichen der Architektur, Skulptur und Design. Alltäglich anmutende Gegenstände verdichten sich zu Arrangements und lassen eine mögliche oder vorgetäuschte Funktion vermuten. Indem Viala verschiedene stilistische Bezüge und diverse Genres streift, aufeinander projiziert und dadurch wieder verwischt, wird das Gesehene in gewollter Unruhe gehalten. Dabei werden oft grundlegende Fragen thematisiert: Was kann Skulptur sein? Was ist Raum? Was ist eine Ausstellung? Wie ist ein Bild?

Grundlage der Ausstellung Julien Viala_self introduction ist die Architektur des Ausstellungsraumes. Eine ortsspezifische, architektonischen Struktur gliedert den Raum neu und verweist mit ihrer Durchlässigkeit auf  eben diesen. Die Möglichkeiten einer Ausstellung werden ausgelotet, wodurch der Raum selbst Thema wird.

Julien Viala ( *1978 in München, aufgewachsen in Paris ) lebt und arbeitet in München

Ausstellung Julien Viala_self introduction auf Einladung von Kriz Olbricht.

Photos von Julien Viala und Kriz Olbricht

self introduction / barcelona / Freiburg / 2013 / Verzinkte Stahlrohre, Pressspan, Klebefolie, Sprühfarbe


















Re_PREVIEW
15. Juni 2013

Zur Halbzeit des Ausstellungsjahres präsentiert barcelona mit dem Folder Hanakam & Schuller_faux terrain den zweiten Teil des Gesamtkataloges. Zusammen mit dem Folder Leni Hoffmann_adobe, einem Diarama über die letzten beiden Ausstellungen, Katalogen und Arbeiten der Künstler wird ein Rückblick auf das Projekt barcelona ermöglicht.

Gleichzeitig wird Julien Viala mit einer Arbeit vorgestellt. Er wird als dritter Künstler im barcelona ausstellen.








































Hanakam & Schuller_faux terrain
22. Februar - 6. April 2013


Auch die zweite Ausstellung bei barcelona verbindet sich mit der Architektur des gläsernen Bungalows. Deren wesentliche Eigenschaft ist die lange Glasfront, die den Blick in den Raum öffnet und dadurch die Grenzen zwischen Innen und Außen verwischt. 

Roswitha Schuller und Markus Hanakam unterstreichen durch ihren Eingriff die Transparenz der Architektur, indem sie mithilfe bunter PVC Folien das einfallende Licht filtern, das so den Innenraum in Farbe taucht. Von außen erzeugt die formalistische Geometrie der Folien eine Perspektive, die mit der Raumstruktur in Verbindung tritt.

Der Titel faux terrain eröffnet den Referenzraum der Ausstellung, der bis in die Kunst- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts zurückreicht.
Erstmals in den Panoramen verwendet, die in den 1780er Jahren in Großbritannien entstanden und Bilder monumentalen Ausmaßes mit großer öffentlicher Anziehungskraft waren, stellt das „faux terrain“ den Bereich zwischen Leinwand und Betrachterplattform dar, der durch Stoffe, Requisiten, etc. das Bildmotiv im Raum fortsetzte. Dadurch sollte der Betrachter das Gefühl haben im Bild zu stehen. Später verwendeten auch Studiofotografen dieses Hilfsmittel, um die Porträtierten in die Kulisse einzubinden, die meist aus gemalten Fotowänden bestand. Faux terrain ist somit ein Begriff der Kaschierung, der Täuschung des Auges mit dem Ziel einer illusionistischen Entgrenzung der mimetischen Bildfläche in den Realraum. 

Neben der raumgreifenden Installation, ist  eine Filmtrilogie bestehend aus „Invasion“ (2010), „Bloom“ (2011) und „Tour“ (2012) Teil der Ausstellung. 
Referenzen der drei Kurzfilme sind einerseits landschaftstheoretische Texte des 19. Jahrhunderts und andererseits optische Apparaturen aus der vor-fotografischen Zeit. 
In höchst ästhetischer Form, mit HD Qualität gefilmt, haben Hanakam & Schuller diese historischen Apparaturen in die ihnen typische Formensprache übersetzt. 
Hauptdarsteller dieser nicht narrativen Filme sind organisch geformte, pastellfarbene Objekte ohne erkennbare Form – Fetische von einer erotischen Aura umgeben. Diese werden von einer Frau im Ärztekittel, mit weißen Handschuhen behutsam als Spielfiguren auf formalisierten Zeichnungen bewegt oder von ihr in die Natur getragen. Science Fiction Atmosphäre trifft auf das romantizistische Landschaftsbild des 19. Jahrhunderts. Eingesprochene Auszüge aus Texten britischer Theoretiker (der bekannteste ist ein Auszug aus „The Poetry of Architecture“ von John Ruskin) hinterlegen die filmischen Bilder, beschreiben die ideale Landschaft und wie deren angemessene Kontemplation auszusehen hätte oder legen erste Begrifflichkeiten der Fotografie fest.


Wie die historischen, optischen Apparaturen die Landschaftsbetrachtung optimieren sollten, verwenden Hanakam & Schuller die digitale Filmtechnik, um eine klinische, hyperästhetische, glatte Qualität zu erreichen, die an Reklameplakate, Werbespots oder das Bild von HD Fernsehern erinnert. Formal und technisch  entsprechen die Kurzfilme insofern ihrem historischem Inhalt, als beide Zeugnis der jeweiligen „State of the Art“ und dazugehörigen Ästhetik sind. 

Die abstrakten, geometrischen Filterfolien greifen die Formensprache der konkreten Kunst auf, haben ihren Ursprung jedoch in schematischen Kompositionsanalysen von Landschaftsgemälden Claude Lorrains. Dieser pflegte im Barock einen romantisch-lyrischen Malstil und prägte die Landschaftsmalerei der folgenden Jahrhunderte maßgeblich, unter anderem durch die markante Bildkomposition. Die Bildfläche begrenzte er meist links und rechts durch Bauwerke, Wälder oder Hügel und öffnete die Landschaft in der Bildmitte mit dem Blick auf den Horizont. 
Ähnlich wie Connaisseure des Pittoresken, Wald und Wiesen durch gefärbte Glasplatte oder die sogenannten „Claude-Spiegel“ betrachteten, um damit Farbton und Bildwirkung der Lorrain Gemälde zu imitieren, bestimmen dessen kompositorischen Überlegungen hier in stark formalisierter Form die Geometrie der farbigen Flächen und den Blick aus oder in den Pavillon.
Die gesamte Architektur wird in einen optischen Sehapparat verwandelt.
So wird die Umgebung des Pavillons zu einem farbigen Ereignis – Autos, Straßenbahn, Passanten färben sich abwechselnd in rote, gelbe, grüne Erscheinungen und auch man selbst, als Betrachter des Bildes, wird in buntes Licht gehüllt und Teil der Installation. Das Bild wird entgrenzt und verwandelt seine Umgebung in ein farbiges faux terrain.
Leon Hösl

Markus Hanakam ( *1979 ) und Roswitha Schuller ( *1984 ) leben und arbeiten in Wien.
Zusammenarbeit seit 2004


Die Ausstellung Hanakam & Schuller_faux terrain wurde von Leon Hösl kuratiert.

Alle Photos von Hanakam & Schuller 
Letztes Photo von Michael Schultes

faux terrain / barcelona / Freiburg / 2013 / PVC geschweißt, Stahlrohre / © Hanakam & Schuller 2013

faux terrain / barcelona / Freiburg / 2013 / PVC geschweißt, Stahlrohre / © Hanakam & Schuller 2013

faux terrain / barcelona / Freiburg / 2013 / PVC geschweißt, Stahlrohre / © Hanakam & Schuller 2013

faux terrain / barcelona / Freiburg / 2013 / PVC geschweißt, Stahlrohre / © Hanakam & Schuller 2013
faux terrain / barcelona / Freiburg / 2013 / PVC geschweißt, Stahlrohre / © Hanakam & Schuller 2013



barcelona zu Gast beim ddd
Kunstverein Freiburg
21. Februar 2013

Auf Einladung des Künstlerischen Beirats des Kunstverein Freiburg stellt Kriz Olbricht das Projekt barcelona vor. Markus Hanakam, Roswitha Schuller und Leon Hösl sprechen über die Ausstellung Hanakam & Schuller_faux terrain.

Photo von Andrea Mihaljevic











Re_PREVIEW
4. Januar 2013

Präsentation der Publikation Leni Hoffmann_adobe
Filmvorführung "INVASION" von Hanakam & Schuller

Mit Beginn des Jahres 2013 präsentiert barcelona mit der Publikation Leni Hoffmann_adobe den ersten Teil des Gesamtkataloges in Freiburg. Gleichzeitig wird der Film "INVASION" von Hanakam & Schuller gezeigt. Zusammen mit den Kurzfilmen "BLOOM" und "TOUR" ist "INVASION" Ausgangspunkt ihrer bevorstehenden Ausstellung faux terrain im barcelona. In deren Rahmen wird die gesamte Trilogie zu sehen sein.

Photos von Iris Schlögl, Leon Hösl und Andrea Mihaljevic















Präsentation barcelona
Villa Arson Nice / Médiathèque d' art contemporain
10. Dezember 2012 - 17. Januar 2013

Photos von Kriz Olbricht


























Leni Hoffmann_adobe
21. September - 11. November 2012

Wer Leni Hoffmanns Arbeiten sieht, muss für sich den Begriff Malerei neu definieren und löst diesen in der Folge selber ein - im ersten Moment noch Betrachter und schon im nächsten Moment Teil des Werkes. Durch die Raumbezogenheit ihrer Werke hat der Betrachter ständig die Wahl zwischen Stillstand und Bewegung, es gilt die Arbeiten und ihre Zusammensicht mit der Umgebung zu erfassen. Zeit, wechselndes Licht und die Handlung selber werden zu Hoffmanns Farben. Spielerisch mäandert die Malerei zwischen Fläche und plastischer Form, zwischen autonomem Werk und kontextbezogener Setzung. Die zumeist ephemeren Arbeiten, welche im Spannungsfeld zwischen Autonomie und Mitautorschaft in-situ entstehen, bedienen sich alltäglicher Materialien, wachsen in den realen Raum – Malerei wird ein nicht absehbares Abenteuer.

Leni Hoffmann ( *1962 ) lebt und arbeitet in situ / lives and works in-situ
Seit 2002 Professorin für Malerei / Freie Grafik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe / Freiburg

Ausstellung Leni Hoffmann_adobe auf Einladung von Kriz Olbricht

Alle Photos von Manuel Franke


trester / barcelona / Freiburg / 2012 / Neonlicht, Gitterroste geschraubt, Holz, Leimbinder, gelber Kunststoffputz 3 mm Korn / © LH 2012

trester / barcelona / Freiburg / 2012 / Neonlicht, Gitterroste geschraubt, Holz, Leimbinder, gelber Kunststoffputz 3 mm Korn / © LH 2012
trester / barcelona / Freiburg / 2012 / Neonlicht, Gitterroste geschraubt, Holz, Leimbinder, gelber Kunststoffputz 3 mm Korn / © LH 2012 
adobe / barcelona / Freiburg / 2012 / Styropor, Schaumstoff, Setzgips / ©LH 2012

adobe / barcelona / Freiburg / 2012 / Styropor, Schaumstoff, Setzgips / ©LH 2012
adobe / barcelona / Freiburg / 2012 / Styropor, Schaumstoff, Setzgips / ©LH 2012